HWS-Syndrom Physiotherapie: So können manuelle Therapie, Übungen & Co. Erleichterung bringen
Blogbeitrag von OTMP • 25.02.2025
Verspannungen im Nacken, Schmerzen in den Schultern und gelegentliche Kopfschmerzen – das sog. HWS-Syndrom kann den Alltag erheblich beeinträchtigen. Häufig sind Fehlhaltungen oder muskuläre Dysbalancen die Ursache. Wer unter diesen Beschwerden leidet, sucht oft nach einer schonenden und nachhaltigen Lösung. Hier kann die Physiotherapie eine wertvolle Unterstützung sein. Mit speziellen manuellen Techniken, individuell abgestimmten Übungen und ergänzenden Maßnahmen lassen sich Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern.
Was ist das HWS-Syndrom?
Die Halswirbelsäule (HWS) ist eine hochbewegliche und gleichzeitig empfindliche Struktur. Sie trägt den Kopf, ermöglicht komplexe Bewegungen und schützt wichtige Nervenbahnen, die das Gehirn mit dem Körper verbinden. Durch diese anatomischen und funktionellen Besonderheiten kann es an der HWS leicht zu Beschwerden kommen.
Das HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Beschwerden, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Diagnose, sondern um eine Bezeichnung für Symptome, die durch Verspannungen, Fehlhaltungen oder degenerative Veränderungen in diesem Bereich auftreten.
Symptome des HWS-Syndroms
Das Syndrom kann eine Vielzahl von Beschwerden verursachen, da die Halswirbelsäule nicht nur die Stabilität des Kopfes sichert, sondern auch zahlreiche Nerven, Muskeln und Blutgefäße versorgt.
Typische Symptome des HWS-Syndroms sind:
Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich
- Verspannungen und Blockaden führen häufig zu dumpfen, ziehenden oder stechenden Schmerzen.
- Die Schmerzen können lokal im Nacken bleiben oder in die Schultern, den Hinterkopf oder sogar in die Arme ausstrahlen.
Bewegungseinschränkungen
- Der Nacken fühlt sich oft steif an. Zudem ist das Drehen oder Neigen des Kopfes schmerzhaft oder sogar nur eingeschränkt möglich.
- Betroffene haben oft das Gefühl, den Kopf nicht richtig bewegen zu können.
Kopfschmerzen
- Häufig treten Spannungskopfschmerzen auf, die vom Nacken ausgehend in den Hinterkopf und die Stirn ziehen.
- Die Schmerzen können einseitig oder beidseitig auftreten und sich bei Bewegung oder längerem Sitzen verstärken.
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Durch Verspannungen oder eine Fehlstellung der HWS kann es zu einer Beeinträchtigung der Durchblutung des Gehirns kommen.
- Betroffene berichten in diesem Zusammenhang oft von einem unsicheren Stand, Benommenheit oder plötzlichen Schwindelanfällen.
Sehstörungen und Augenprobleme
- In manchen Fällen kann das HWS-Syndrom unscharfes Sehen, Augendruck oder eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen.
- Diese Beschwerden entstehen durch Nervenreizungen oder eine verminderte Durchblutung der Sehnerven.
Taubheitsgefühle und Kribbeln in Armen oder Händen
- Sind die Nerven im Bereich der Halswirbelsäule gereizt oder eingeklemmt, kann es zu Kribbeln, Taubheit oder einem Schwächegefühl in Armen, Händen oder Fingern kommen.
- Dies tritt oft einseitig auf und kann sich bis zu den Fingerspitzen ausbreiten.
Ohrgeräusche und Druckgefühle im Ohr
- Manche Betroffene entwickeln einen Tinnitus oder haben das Gefühl, dass die Ohren „zu“ sind.
- Diese Beschwerden entstehen oft durch Verspannungen im Nackenbereich, die sich auf das Innenohr und die dort verlaufenden Nerven auswirken.
Kieferbeschwerden und Verspannungen
- Eine Fehlstellung oder Blockade der HWS kann Schmerzen oder Knacken beim Kauen verursachen.
- Verspannte Nackenmuskeln können zudem eine Kieferfehlbelastung (CMD – Craniomandibuläre Dysfunktion) begünstigen.
HWS-Syndrom: Das sind die möglichen Ursachen
Muskelverspannungen und Fehlhaltungen
- Längeres Sitzen, z. B. am Schreibtisch vor dem Bildschirm, kann zu einer Fehlhaltung führen. Besonders die nach vorne geneigte Kopfhaltung belastet die Nackenmuskulatur.
- Auch das ständige Hinunterschauen auf das Smartphone führt dazu, dass der Kopf übermäßig nach vorne geneigt wird. Dabei wirkt ein Vielfaches des eigentlichen Kopfgewichts auf die Nackenmuskulatur – bei einer Neigung von 45° bereits bis zu 20 kg. Diese Dauerbelastung überlastet die Muskulatur. Die Folge sind Verspannungen, Schmerzen und eine Fehlhaltung.
- Ungleichmäßige Muskelbeanspruchung kann Verspannungen verursachen, die wiederum Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mit sich bringen.
Blockaden und Funktionsstörungen der Wirbelgelenke
- Durch Fehlbelastungen oder abrupte Bewegungen können kleine Gelenkblockaden entstehen. Diese bringen oft zu Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit im Nackenbereich mit sich.
Degenerative Veränderungen (Verschleißerscheinungen)
- Mit zunehmendem Alter oder durch übermäßige Belastung können sich die Bandscheiben abnutzen. Dadurch verringert sich der Abstand zwischen den Wirbeln. Das reizt die Nerven und bringt oft chronischen Schmerzen mit sich.
- Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenksarthrose) kann ebenfalls eine Ursache für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sein.
Nervenreizungen und -kompressionen
- Muskelverspannungen oder ein Bandscheibenvorfall können Druck auf die austretenden Nerven ausüben. Das kann sich durch Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Armen und Händen äußern.
Durchblutungsstörungen und Schwindel
- Die Halswirbelsäule beherbergt wichtige Blutgefäße, die das Gehirn mit Sauerstoff versorgen. Bei muskulären Verspannungen oder Fehlstellungen kann die Durchblutung eingeschränkt sein, was in manchen Fällen zu Schwindel oder Kopfschmerzen führt.
Verletzungen
- Ein Schleudertrauma tritt häufig nach Autounfällen oder Sportunfällen auf, wenn der Kopf plötzlich nach vorne und dann ruckartig nach hinten bewegt wird. Dies kann zu einer Überdehnung der Bänder und Muskeln zur Folge haben.
- Auch Stürze oder direkte Schläge auf den Nacken können Prellungen, Muskelverletzungen oder Wirbelgelenkblockaden hervorrufen, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen.
HWS-Syndrom Physiotherapie: So kann die manuelle Therapie und Krankengymnastik helfen
Physiotherapie kann durch gezielte Bewegungen, manuelle Techniken und physikalische Maßnahmen die Beweglichkeit der HWS verbessern, Schmerzen lindern und die Funktionsfähigkeit wiederherstellen.
Diese medizinische Behandlungsmethode ist eine besonders effektive und nachhaltige Therapie, weil sie nicht nur Symptome lindert, sondern auch die Ursachen von Beschwerden gezielt angeht. Beim HWS-Syndrom spielt die Physiotherapie eine zentrale Rolle, da sie sowohl akute Schmerzen reduzieren als auch langfristig zu einer besseren Haltung und Stabilität beitragen kann.
Physiotherapie zur Behandlung des HWS-Syndroms: Die Wirkungsweisen im Einzelnen
Schmerzreduktion auf natürliche Weise
Physiotherapie hilft dabei, Schmerzen ohne Medikamente zu lindern. Durch manuelle Techniken lockern wir verspannte Muskeln, lösen Gelenkblockaden und verbessern die Durchblutung. Dadurch verringert sich der Druck auf die Nerven und das umliegende Gewebe, was oft eine sofort spürbare Erleichterung bringt.
Verbesserung der Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit
Viele Betroffene haben eine eingeschränkte Kopfbeweglichkeit oder klagen über einen steifen Nacken. Mit gezielten Mobilisationstechniken und aktive Übungen gewinnen wir die natürliche Beweglichkeit Ihrer Halswirbelsäule zurück.
Stärkung der Muskulatur und Stabilisierung der HWS
Ein entscheidender Faktor für langfristige Beschwerdefreiheit ist die Stärkung der Nacken- und Schultermuskulatur. Physiotherapie beinhaltet spezifische Kräftigungsübungen, die helfen, die Belastung von der Halswirbelsäule zu nehmen und die Haltung zu verbessern.
Vorbeugung weiterer Beschwerden
Häufig entstehen Probleme an der HWS durch Fehlhaltungen, einseitige Belastungen oder Bewegungsmangel. Wir analysieren die Bewegungsmuster und korrigieren Haltungsfehler, die immer wieder zu Verspannungen führen. Das kann das Risiko neuer Beschwerden senken.
Förderung der Durchblutung und Entspannung
Muskelverspannungen im Nackenbereich gehen oft mit einer reduzierten Durchblutung einher. Mögliche Folgen sind Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen. Durch spezielle manuelle Techniken und aktive Bewegungen fördern wir Ihre Durchblutung, was zur Regeneration beiträgt.
Physiotherapie beim HWS-Syndrom: die verschiedenen Möglichkeiten
In unserer Privatpraxis für Osteopathie, Training und Physiotherapie in München setzen wir verschiedene Techniken ein. Dazu gehören:
- Manuelle Therapie
Lockerung von Muskelverspannungen und Mobilisation der Wirbelgelenke - Gezielte Übungen
Stärkung der Nacken- und Schultermuskulatur zur Entlastung der HWS - Haltungsverbesserung
Schulung ergonomischer Bewegungsmuster zur Vorbeugung neuer Beschwerden - Physikalische Maßnahmen
Wärme- oder Kältetherapie zur Durchblutungsförderung und Schmerzlinderung
Mehr dazu erfahren Sie auch hier: Therapieformen der Physiotherapie in München
HWS-Syndrom behandeln in München: Physiotherapie bei OTMP
Ihre erfahrenen Ansprechpartner in unserer Praxis in München sind Simon Mantz und Gregor Piehler.
Mit ihrer umfassenden Expertise und ganzheitlichen Herangehensweise helfen die beiden Ihnen, eine gesunde Haltung zu fördern und langfristig Beschwerden vorzubeugen.
Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir unterstützen Sie auf dem Weg zu mehr Wohlbefinden!
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